Natürliche Angst ist sicherlich ein notwendiger Begleiter in unserem Leben. Wenn aber Angst den Pfad der Natürlichkeit verlässt und zu erheblichen Leidensdruck führt, ist eine Hypnotherapie absolut ratsam.
Wir könnten bei Angststörungen von einer Überreaktion der Psyche sprechen, die sich nicht selten auch sehr stark körperlich manifestiert und ausdrückt. Viele Patienten leiden unter Ängsten, die sie bewusst bzw. logisch nicht immer begreifen (nicht immer gibt es klare Auslöser). So weiß der Verstand oftmals, dass die entsprechende Reaktion übertrieben ist. Das hilft dem Leidenden in der angstbesetzten Situation nur reichlich wenig. Bei einer Angstreaktion liefert der Körper allerhand Energie. Diese starke Erregung, die meistens bei einer Angststörung mit einer falschen Atmung einhergeht, ebnet z.B. einer Panikattacke den Weg. Bei einer natürlichen Furcht (ist nicht gleichzusetzen mit Angst) sind im Menschen evolutionsbiologisch drei Arten von Reaktionen abrufbar:
- Flucht
- Kampf
- Erstarren (Totstellreflex)
Jede dieser Reaktionen benötigt körperliche Energie. Der Organismus liefert diese Energie, obwohl die Situation bzw. die vermeintliche "Gefahr" (z.B. in der Arbeit dem Chef begegnen) dies gar nicht erfordert. Diese Ängste entstanden meistens in der Kindheit und werden zu späteren Zeiten wieder reaktiviert.
Bei den klassischen Phobien spricht man hingegen von Ängsten, die einen klar definierten Auslöser besitzen (z.B. Spinnen-Phobie). Hier ist dem Klienten klar, wovor er Angst hat. Meistens können Phobiker ein ganz normales Leben führen, in dem die Phobie wenig einschränkend erlebt wird. So ist es vielen möglich, angstbesetzte Situationen oder Gegenstände zu meiden. Allerdings gibt es auch Phobien, die das Leben deutlich einschränken oder bei denen die Strategie des Vermeidens nicht bzw. nicht mehr angewendet werden kann. Hier entsteht ein erheblicher Leidensdruck.
Woher kommen also derartige Ängste? Wie sind sie entstanden?
Manche stellen sich diese Fragen gar nicht - sie wollen nur, dass die Angst wieder verschwindet. In einer Therapie sollte letztlich beides erreicht werden: Das Lösen der Angst und das integrierte Verstehen der ursächlichen Zusammenhänge. Jedes Verhalten macht Sinn, wenn der entsprechende Kontext klar ist. Angst an sich ist kein Symptom - Angst ist nur dann pathologisch bzw. ein Symptom der Neurose, wenn sie in Situationen auftritt, in denen sie nicht auftreten müsste.
Die Hypnotherapie bietet eine wundervolle Methode, um derartige Störungsbilder erfolgreich zu behandeln. Es birngt in der Regel wenig, wenn versucht wird, eine Angst einfach "wegzuhypnotisieren". Oftmals lösen sich die Symptome erst dann vollständig, wenn am Kern der Angst -also an der Ursache - gearbeitet wird. Wenn der Auslöser verarbeitet wurde, sind die Angstsymptome überflüssig und können verschwinden.
In der hypnotherapeutischen Praxis verwendet man zum Aufsuchen der Ursache der Störung sehr effektive Methoden zur Unterbewusstseinsbefragung (über die sog. Ideomotorik bzw. Ideosensorik). Wenn es innerhalb der Therapie wichtig wird, die Ursachen der Angst bewusst werden zu lassen, kann der Hypnotherapeut diese mittels geeigneten Verfahren z.B. der hypnotischen Integration, der Verarbeitung, der Abgrenzung, der Nachbeelterung und der Stärkung erfolgreich bearbeiten. Anwendungen sind hier unter anderem:
- Ich-Stärkung (Persönlichkeitsstärkung)
- Abgrenzung und Dissoziation (tiefes Loslassen)
- Konfrontationstechniken (aus der Verhaltenstherapie)
- Techniken zur Verarbeitung eines Traumas
- Aufbau geeigneter Kompetenzen
- gezieltes Abfragen unterbewusster Informationen
- Aufklärung (Psychoedukation)
- Vermeidungen vermeiden lernen
Vor jeder hypnotherapeutischen Anwendung ist eine ausführliche Anamnese (Erstgespräch) erforderlich, um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.
"Nur weil eine Diagnose gewissen Symptomen eine allgemeine Überschrift verleiht, sind die Menschen, die darunter leiden nicht gleich. Daher muss eine Therapie immer individuell gestaltet werden."
(Ben Waag)
Angststörungen: | Erklärung: |
---|---|
Panikstörung | Zeichnt sich dadurch aus, dass wiederholt schwere impulsive Angst- oder Panikzustände auftreten. Diese spontan auftretenden Angstattacken sind nicht auf ein spezifisches Objekt oder eine spezifische Situation bezogen. Sie beginnen abrupt, erreichen innerhalb weniger Minuten einen Höhepunkt und dauern mindestens einige Minuten an. |
Panikattacke | Plötzliche und i. d. R. nur einige Minuten anhaltende Auftreten einer körperlichen und psychischen Alarmreaktion ohne objektiven äußeren Anlass. |
Phobien |
z.B. Angst vor Spinnen (Arachnophobie), Angst vor Hunden (Canophobie), Flugangst (Aviophobie), Ängste vor engen Räumen (Klaustrophobie), Ängste vor großen Höhen (Akrophobie), Angst vor dem Urinieren auf öffentlichen Toiletten (Paruresis), Angst vor dem Zahnarzt (Dentalphobie) |
Generalisierte Angststörung | Hierunter versteht man anhaltende Symptome von Angst, die sich ebenfalls nicht auf bestimmte Situationen beschränken. Die Betroffenen haben teilweise heftige Symprome (Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen, Hyperventilation, Schluckbeschwerden, Schwindelgefühle, Oberbauchbeschwerden, Ruhelosigkeit, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und Einschlafstörungen) auf Grund der ständigen Besorgnis und Angst. Der Auslöser für die Angst ist oft nicht bekannt. Beispiel: Furcht, dass sie oder ihre Angehörigen erkranken oder Unfälle erleiden könnten. |
Soziale Phobie | Hier bezieht sich die angstbesetzte Situation auf Situationen, die Kontakte mit anderen Menschen erfordern. Häufig in der Folge sehr schlechtes Selbstbewusstsein, Versagensgefühle, Unterlegenheitsgefühle und Furcht vor Kritik. |
Agoraphobie | Die Angst vor offenen Plätzen, Angst, das eigene Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten, sich in eine Menschenmenge oder auf öffentliche Plätze zu begeben oder allein in Zügen, Bussen oder Flugzeugen zu reisen. Häufig muss in solchen Situationen sofort ein möglicher Fluchtweg gesucht werden. |
Auch bietet Reiki eine sinnvolle Behandlungsmethode, um Angststörungen erfolgreich behandeln zu können.
Erfahrungsgemäß wird diese Form der Behandlung als außerordentlich tiefsinnig und reinigend beschrieben. Bei der sog. De Hypno treten während der Behandlung immer wieder gezielte Regressionen auf. Der Klient versetzt sich hierbei in die Zeit zurück, in der die Angst entstanden ist. Das Auffinden der Ursachen gelingt hier meistens äußerst sanft und liebevoll. Diese Technik bedient sich allerdings ebenso hypnoider Zustände und wird daher oftmals in Kombination mit tiefer Hypnose angewandt.
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