Biofeedback

Biofeedback und Hypnose

Das Biofeedback ist eine Möglichkeit, Entspannungszustände zu messen. Durch Messung des Hautwiderstandes können Veränderungen in der Körperspannung sichtbar gemacht und ausgewertet werden.

Während einer Hypnose-Sitzung kann man in der Regel einen starken Abfall der Körperspannung beobachten. Je tiefer die Kurve fällt, desto tiefer ist der Klient im Entspannungszustand.

Bei regelmäßigen Tiefenentspannungssitzungen kann so beobachtet werden, wie der Körper zunehmend "lernt", sich zu entspannen, da er in der Regel von Mal zu Mal tiefer geht.

Außerdem lässt sich auf diese Weise auch die "Grundanspannung" des Körpers messen und es lassen sich Veränderungen im allgemeinen Stress-Level feststellen.


Einsatzmöglichkeiten

Als Biofeedback bezeichnet man das Messen des Hautwiderstands zur Feststellung von Veränderungen der körperlichen Anspannung.

Der individuelle Hautwiderstand ist bei jedem Menschen verschieden, deshalb orientiert man sich bei der Biofeedback-Messung nicht an festgelegten Widerstandswerten in Ohm, sondern an der prozentualen Veränderung des Widerstands. Die Differenz des Widerstands von einer entspannten Situation zu einer sehr angespannten Situation kann bis zu ΔR = 1000% - also dem Zehnfachen betragen.
Bei mehrfachen Aufzeichnungen kann man sich an den zuvor erfassten Zahlenwerten als Referenzwerte orientieren.

Besonders interessant für verschiedenste Erkenntnisse ist eine Echtzeitmessung. Bei einer Echtzeitmessung wird z.B. der Verlauf eines Gesprächs mit Hilfe des Biofeedback über einen Computer dokumentiert.
Anschließend kann man anhand der jeweiligen Verläufe der Biofeedback-Kurve analysieren, wie stark ein Klient von bestimmten Themen positiv oder negativ beeinflusst wird. Ebenso kann man eine komplette Hypnose-Sitzung damit aufzeichnen und anschließend die Entspannungsverläufe nachvollziehen.

Das ist einerseits interessant für den Hypnotiseur, da er mit Hilfe dieser Technik seine Vorgehensweise noch spezifischer auf den Klienten abstimmen kann, andererseits hat der Klient die Kontrollmöglichkeit, zu überprüfen, welche Trancetiefe er erreicht hat und erreichen kann.

Durch die Gegenüberstellung mehrerer Kurven, die bei der zeitversetzten Wiederholung eines jeweils identischen Vorgangs (z.B. 10 minütiges Hören von Entspannungsmusik) aufgezeichnet werden, sind ausgezeichnete Studien individueller Körperparameter wie bspw. der Flexibilität und der Schnelligkeit des Wechsels zwischen verschiedenen Anspannungsgraden möglich.
Anhand der Ergebnisse kann der Therapeut optimal abgestimmte Anwendungen entwickeln.


Das Biofeedback bietet sich für eine ganze Reihe interessanter Anwendungen an:

Festellung und Klassifizierung von Stress-Faktoren: Durch gezielte Besprechung einer Auswahl von Stressauslösern im Umfeld oder im Alltag des Klienten kann sichtbar gemacht werden, welche davon sich am stärksten und damit auch am schädlichsten körperlich auf den Klienten auswirken. Daraus kann eine Verarbeitungs- oder Vermeidungsstrategie entwickelt werden.

Dokumentation von Fortschritten in der Entspannung: Stark gestresste Klienten haben oftmals das Problem, nicht richtig „loslassen" zu können und benötigen längere Zeiträume, um wieder gesunde Entspannungszustände zu erreichen. Hier kann man Fortschritte objektiv darstellen.

Entscheidungshilfe durch „Befragung des Körpers“: Bei Unsicherheit bezüglich mehrerer Alternativen ist es interessant zu sehen, wie der Körper bei der Nennung der einzelnen Alternativen reagiert. Oftmals ist eine Antwort schon im Unterbewusstsein und damit auch in den körperlichen Reaktionen gespeichert.

Erkennung von Positiv-Reizen: Durch die Überprüfung einer Auswahl von Entspannungs-Reizen (Musik, Farben, Atemübungen...) kann man feststellen, worauf der Klient besonders stark reagiert und damit ein zuverlässiges und effizientes Entspannungs-Programm für den Alltag entwickeln.

Dokumentation von Hypnose-Sitzungen: Der Klient sieht den tatsächlichen körperlichen Ablauf und kann so beurteilen, wie stark die Hypnose auf ihn wirkt. Der Hypnotiseur kann äußerst detailliert nachvollziehen, welche Vorgehensweise und Suggestionen sich besonders für den Klienten eignen und gegebenenfalls an kleinsten Details Optimierungen vornehmen. Gerade bei Patienten mit Konzentrationsschwierigkeiten oder einem langsamen Trance-Übergang ist diese Methode besonders geeignet.

Schlaflabor-Einsatz: Mit Hilfe des Biofeedback lassen sich Entspannungszustände während des Schlafes und somit auch die Qualität des Schlafes messen. Man kann feststellen, wann und wie lange Tiefenentspannungsphasen eintreten und damit auch die Qualität des Schlafes beurteilen.